Immer mehr Eltern orientieren sich bei der Wahl der Spielzeuge, Erziehung und Bildungseinrichtung an dem Konzept der Maria Montessori. Dabei beziehen sie auch immer mehr diese Form des pädagogischen Bildungskonzeptes in die Einrichtung der Kinderzimmer mit ein. Denn nicht erst im Kindergarten oder in der Schule beginnt Montessori, sondern direkt in den eigenen vier Wänden.
Mit Montessori-Möbeln können Eltern ihren Kindern mehr Teilhabe und Selbstständigkeit ermöglichen und dies kann sich durchaus lohnen.
Der Sinn hinter den Montessori Möbeln
Eines der bekanntesten Zitate der Italienerin Maria Montessori war „Hilf mit, es selbst zu tun!“. Dahinter verbirgt sich die Einstellung zum Kind und zur Erziehung der Kinder, die zu den damaligen Zeiten – zu Beginn des letzten Jahrhunderts – sehr ungewöhnlich war. Eltern haben nicht die Aufgabe, die Kinder zum Lernen und Mithelfen zu bewegen, sondern es reicht aus, dem Kind zu ermöglichen, dies selbst zu lernen.
Den Vorteil, den Kinder mitbringen, hat eine wertvolle Eigenschaft: Die Motivation, die Welt zu verstehen und alles selbst zu erforschen und zu erlernen, was die älteren Geschwister und Erwachsenen bereits beherrschen.
Das Bedürfnis nach Selbstständigkeit
Für die Entwicklung gesunder Kinder ist die Eigenständigkeit und Erfahrung von Selbstwirksamkeit sehr wichtig. Es werden viele Konflikte vermieden, aber auch Druck und Frustration – auf beiden Seiten -, wenn Kinder selbst auswählen dürfen, für welche Lernschritte sie bereit sind und wie viel sie bereits selbst können. Es reicht also, den kindlichen Lernbedürfnissen nach Selbstständigkeit zu vertrauen, anstatt die Lernschritte zu erzwingen, indem eine möglichst passende Umgebung geboten wird.
Die Montessori Möbel – eine einfache Definition
Es verbirgt sich hinter dem Begriff „Montessori-Möbel“ nichts anders als Möbel, in einer kindgerechten Größe, die den Kindern es ermöglichen am Alltag teilzuhaben. Dabei handelt es sich nicht um „besonders teure“ Kindermöbel und es muss nicht unbedingt Montessori draufstehen und dass sie aus Naturholz sind – das ist eher ein Bonus. Sondern wichtig ist es, dass die Kinder selbstständig damit umgehen und diese zweckmäßig verwenden können ohne die Hilfe von Erwachsenen.
Montessori Regale
Mit einem Regal wird zunächst einmal eine Nutzungsweise verbunden: In ihnen werden unzählige Kleinteile und Spielzeuge eingeräumt, mit denen am Ende nicht gespielt wird. Anders ein Montessori Regal. Dieses drückt die Wertschätzung aus für die Gegenstände, die darin eingeräumt werden.
Ein anderes Regal ist das Montessori Bücherregal. Diese ermöglicht es den Eltern, die Bücher kindgerecht zu präsentieren. Denn mit einem Buchrücken können vor allem Kleinkinder noch nichts anfangen. Sie erkennen ihr Lieblingsbuch nicht am Titel, sondern am Cover, sprich von den Bildern, die vorn abgebildet sind.
In den Montessori Bücherregalen stehen die Bücher aufrecht und sind nicht fest aneinandergereiht. Somit werden die Kinder selbstständig dazu angeregt, sich ein Buch auszusuchen und darin zu blättern.
Der Montessori Kleiderschrank
Bereits mit dem Aufstehen beginnt die Selbstständigkeit der Kinder. Haben Kinder die Möglichkeit, sich ihre Kleidung selbst auszuwählen und sich anzuziehen, dann werden Eltern mit diesem Vorgang weitaus weniger Probleme haben. Denn Eltern wissen, dass das Anziehen am Morgen so eine Sache ist, vor allem unter Zeitdruck. Besonders in konfliktreichen Zeiten entwickelt sich das eigentlich sehr einfache Ritual zu einem wahren Machtkampf.
Wichtig bei einem Montessori Kleiderschrank ist, dass dieser nicht zu hoch ist, damit das Kind selbstständig einen Überblick behält. Hilfreich können Kleiderbügel sein, denn so können Kinder alles direkt überblicken und ziehen nicht alle Kleidungsstücke aus den Fächern.
Das Montessori Bett
Es gibt keine speziell entwickelten Montessori Betten, sondern es ist wichtig, dass die Kinder selbstständig hinein und hinauskommen. Mittlerweile gibt es vielfältige Anbieter solcher Betten, die zumeist über sehr niedrige Einstiege verfügen, sodass selbst die kleinsten darin sicher schlafen.
Der Montessori Lehrturm
Mit diesem können die Kinder in das Geschehen „eingreifen“ sie können dabei sein, wie beispielsweise in der Küche beim Kochen. Anstelle, dass sie auf den Arm wollen oder am „Rockzipfel“ hängen und nörgeln, können sie in der kippsicheren Steherhöhung überall dort dabei sein, wo sie ein Teil des Geschehens sein wollen. Diese kippsichere Steherhöhung erlaubt es den Kindern, selbstständig hinein und herauszuklettern.
Montessori im Badezimmer
Weitere kleinere Anschaffungen können auch beim Gang ins Badezimmer und auf die Toilette einen Unterschied ausmachen. Schließlich haben Waschbecken und Toilette die richtige Höhe für Erwachsene, aber die meisten Kinder wollen auch hier „selbst machen“.
Hilfreich sind hier zum Beispiel kleine mobile Kinderwaschbecken, die sich einfach am Badewannenrand befestigen lassen und dort auch befüllt und ausgeleert werden. Selbst für den Toilettengang gibt es zahlreiche einfache Lösungen, damit diese auf die Höhe des Kindes gebracht werden. Dazu zählt zum Beispiel ein Toilettentrainer mit Tritthocker oder eine kleine Trittleiter. Im Vergleich zum Töpfchen hat das Kind das Gefühl, dieselbe Toilette nutzen zu dürfen wie die älteren Geschwister und die Erwachsenen. Selbst Toilettenpapier und das Spülen gehört dazu.
Kleine Veränderungen bringen eine große Wirkung
Wer nun Lust bekommen hat, Montessori Möbel anzuschaffen, der sollte loslegen. Sehr schnell wird festgestellt, dass die kleinste Veränderung im Kinderzimmer und im Bad einen großen Unterschied machen kann.